Das war: Der gereimte Gottesdienst 2015

Gereimte Hoffnung macht doppelt froh!

Bericht-Gedicht

ganz unumwunden:
von göttlichen Stunden

Mit roten Nasen, lila Haaren
erbaut seit nunmehr 14 Jahren
ein Publikum von nah und fern,
von Menschen, die das Lachen gern
und viel Humor auch mit sich tragen –
ganz kurz vor End‘ der Faschingszeit
ein Gottesdienst, wo weit und breit
aus nah und fern die Fans erscheinen,
weil sie Verbissenheit verneinen.
Ein frohes Kirchenpflänzchen keimt:
Ein Gottesdienst, komplett gereimt.

Das Team, drei Männer, eine Frau
ziehen auch sich selber durch Kakao
und kommentieren frech und schnell
recht viele Themen aktuell.

Dies Jahr war „Arche Noah“ dran,
er war ein fromm‘ und fleißig Mann,
der doch, das wusste man genau,
auch hatte eine eigne Frau.
In der – das reimten sich die die Jecken
die gleiche Kraft und Rechte stecken,
obwohl das Alte Testament
nicht einmal ihren Namen kennt!

Im Gegensatz dazu schon eher
nannte man hier die Ortsvorsteher
die in Schönwalde leiten, bauen
Es sind seit Jahren: alles Frauen.

Mit Lachen, Lied und Mitgefühl
ging’s weiter dann zum Punkt: „Asyl“.
Denn schon in Noahs alten Zeiten
hört man die Menschen drüber streiten
wer darf ins Boot, wer draußen bleiben…

Und weiter geht ’s gereimte Treiben.
Da gibt’s verurteilende Worte,
für Deutschlands Weltrekord-Exporte,
modernster Mord-und Totschlag-Waffen
die nur die Not, nie Frieden schaffen.

Gespannte Stille herrscht im Saale
wenn unsere Reimer zum Finale
ver-ur-teil-en (nicht etwa danken:-))
die Schutzschirme für große Banken
„Gewinne für wenige – Verluste für alle,
das ist am Ende die fiese Falle!“

Doch nicht Kassandra ist Prophet,
da es auch heut um Hoffnung geht.
Der Bund, den Gott – ganz ungelogen -,
symbolisiert als Regenbogen –
mit Noah und den Menschen schließt,
macht hoffnungsfroh (und nicht verdrießt)
alle jene, die ihm Glauben schenken
und aktiv an die Liebe denken.

Ganz heißer Rock ist auch zu hören
so von den BYRDS: „Turn, turn, turn!“
Die Band, die es heiß krachen lässt,
zeigt uns die Puhdys bibelfest,
die aus dem Buche  Verse sangen,
die jetzt aus allen Kehlen klangen:
bekannt im Osten, weit und breit:
„Alles, ja alles hat seine Zeit!“

Die Zeit voller Reime, sie verging wie im Flug,
erst nach 90 Minuten war es genug.
Und trunken voll Freude sah man dann stapfen
die Gläubigen hin zu den Faschingskrapfen.
(nein: in Berlin heisst’s: „sah man dann suchen
die Freudigen ihre Pfannekuchen“)
Der Beifall war groß und tief der Respekt
danach gab es O-Saft und trockenen Sekt!

Und als einer von vielen mag in Gedanken
der Dichter sich hiermit herzlich bedanken!

Mathis Oberhof

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